Herz-Reha in Bad Schallerbach

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Bereits am 25. Tag nach meiner Herzoperation im AKH Wien beginnt mein Reha-Aufenthalt in einem wunderschönen Zentrum in Bad Schallerbach. Und es sollen 4 schöne, spannende und vor allem heilsame Wochen in herrlicher Umgebung und unter liebevoller und kompetenter Anleitung und Unterstützung werden.

Das Rote Kreuz holt mich direkt von meiner Wohnung ab und liefert mich nach recht lustiger Fahrt am richtigen Ort ab. Das ist in Bad Schallerbach gar nicht so leicht, sind doch rund um den Ort acht Heime der unterschiedlichsten Kassen angelegt worden. Und jedes erfreut sich regen Zulaufs.
"Mein Heim", das Rehabilitationszentrum Austria der bva liegt herrlich in der Landschaft, direkt an einem Bach mit dem Namen Trattnach. Und ich habe Glück, bekomme ich doch ein Zimmer, dessen Balkon direkt auf den Bach hinausgeht. Das garantiert Bachgemurmel und Geplätscher beim Einschlafen. Das liebe ich.
Großzügig angelegt ist schon die Eingangshalle. An der Rezeption checkt man ein, bekommt seinen Zimmerschlüssel und einige Papiere, die vorläufig einmal den Hausgebrauch ein wenig erklären.
Kommt man auf's Zimmer, so erwarten einen bereits die Gepäckstücke, die ein netter Boy hierher transportiert hat. Ich sehe mich um: Bad mit Dusche, WC, Kleiderkasten, Stauraum in Hülle und Fülle, ein tadelloses Bett, Fernsehen und ein Balkon, der wie gesagt, direkt zum Bach hinausgeht. Super!
Am Anfang wartet ein wenig Schreibarbeit auf jeden Neuankömmling. Auch von den Essenszeiten und anderen wichtigen Dingen wird man in Kenntnis gesetzt.
Meine Therapien sieht man hier links abgebildet. Dazu bekommt man jeden Tag ein A4-Blatt, wo noch einmal jede einzelne Therapie und jedes einzelne Ereignis mit Uhrzeit und Ort genau aufgelistet ist. Nach zwei Tagen habe ich alles im "kleinen Finger".
Ja, und dann hat man noch einen genauen Gewicht- und Blutdruckpass zu führen. Jeden Tag muss man also selbst auf die Waage hüpfen, sich den Blutdruck und Puls messen und alles genau in das Papier eintragen. Bei den diversen Arztbesuchen und am Ende des Aufenthaltes muss der Pass vorgelegt, bzw. abgegeben werden.
Bei der ersten Mahlzeit im großen Speisesaal bekommt man seinen Platz zugewiesen, und nachdem man die Diätologin besucht hat, wird auf der Serviettenhülle genau vermerkt, was man zu essen bekommt und was nicht. Das Servierpersonal orientiert sich dabei an einem Farbpunkt auf der Serviettenhülle.
So sieht das Zentrum vom anderen Ufer der Trattnach aus. Das kleine Haus rechts im Vordergrund ist eine Privatpension. Hier können Kurgäste eventuell den Partner oder die Partnerin unterbringen. Unser Freund Rudi hat das so gemacht.
Im Inneren hat mich am ersten Tag die Vielzahl der Gänge, der Patientenzimmer, der Therapie- und Verwaltungsräume etwas verwirrt, doch ...

... überall sind farblich hervorgehobene Wegweiser und Hinweisschilder angebracht. Man verläuft sich höchstens ein- oder zweimal.

Ich kann natürlich keine allgemein gültige Aussage zu Wetter oder gar Klima von Bad Schallerbach machen. Ich kann von "meinem" Monat August im Jahr 2014 nur sagen, dass es sehr angenehm war - auch auf die Therapien und Aktivitäten im Freien bezogen. Wenn es regnete, so meist in der Nacht. Auch zwei oder drei Vormittage waren verregnet, da bleibt man eben drinnen und hat ohnehin genug zu tun. Und sollte man wirklich mal eine oder zwei Stunden keine Therapie haben - was selten vorkommt - so kann man immer noch in den Leseraum oder an den Computer gehen. Aber ich war auch stets froh, wenn ich mich mal aufs Bett legen konnte und wirklich nichts zu tun hatte. Ahhh!

Der Regen hat aber auch seine guten Seiten. Er reinigt die Luft, kühlt heiße Sommertage ab und macht die Sicht danach viel klarer. So habe ich hier auch viel fotografieren können und etliche schöne Bilder von dem Aufenthalt mit nach Hause gebracht. Und nach einer durchregneten Nacht schwillt die Trattnach gehörig an, ...

... und die Wanderungen der Terraingruppen - es gibt hier 6 verschiedene Schwierigkeits- oder Trainingsgrade - werden stets interessant, wenn mehr Wasser an den Marschierern vorbeirauscht.

Die einzelnen Gruppen haben natürlich ausgebildete und ortskundige Führer - ich hatte eine sehr nette und lustige Dame, die die Gruppe ganz prächtig im Griff hatte. Oft haben wir bei einem Halt den Puls gemessen, und ich habe mir sofort nach meinem Aufenthalt ein kleines Gerät gekauft, das man sich stets unterwegs auf den Finger klipsen kann. Nach wenigen Momenten kann man Blutsauerstoff und Puls digital ablesen.

Besonders wichtig ist das Gerätchen, wenn man Sport betreibt und/oder trainiert. Auch dieses Gerät hat uns unsere Leiterin gezeigt und empfohlen. Und natürlich kamen wir oft auf unseren Terrainmärschen an den bekannten Übungsplätzen vorbei, wo man spezielle Trainingseinheiten einschieben kann.

Zog sich die Gruppe etwas in die Länge, wurde ein Halt eingeschoben, und die Trainerin fragte, ob sich jemand überfordert fühlte. Wir Profis nützten die Zeit für eine erneute Pulsmessung. Das klingt vielleicht für Gesunde witzig, aber nach einer schweren Herzoperation sollte man wirklich einige Zeit seinen Puls genau kontrollieren. Näheres fragen Sie bitte ihren Arzt oder Apotheker ;-)) 

Hier überquert unsere Terraingruppe gegen Ende der Wanderung noch einmal die Trattnach, danach sind wir gleich zu Hause.

Für die Kurgäste sämtlicher Heime und natürlich auch für die einheimische Bevölkerung gibt es in Bad Schallerbach eine praktische Autobuslinie, die im 30 Minuten-Takt verkehrt. Es ist die Linie "KURTI". Mit ihr fahren alle Kurgäste gratis; man bekommt nämlich bei Antritt der Kur/Reha einen Ausweis, den man beim Busfahrer vorweisen kann. Auch ich bin einige Male mit "KURTI" gefahren und habe so ...

... das Zentrum und die Geschäfte des Ortes kennengelernt. Hier das Rathaus von Bad Schallerbach. In seinem Umkreis findet man alles, was man braucht: Bank, Apotheke, Gasthaus, Frisör, Billa und Spar, Andenken, Fleischer, Bäcker usw.

Hier einer meiner Lieblingsplätze beim Stadtbummel. Ein wunderschöner Brunnen mit einem kolossalen Blumenteppich. Für einen Gern-Fotografierer eine feine Sache!

Aber auch die Kinder fühlen sich hier im feinen Sprühregen sichtlich wohl.

Das Parkhotel ist angeblich die erste Adresse am Platz; ich denke ich wohne mindestens genauso gut.

Ich schlendere an den Geschäften vorbei und nehme von überall etwas mit - etwas in Form von Fotos, die ich selbst schieße.

In der Nähe der berühmten Therme von Bad Schallerbach finde ich diese sich drehende Weltkugel ...

... sie steht direkt am Ufer der Trattnach und in Sichtweite zu meinem Lieblingscafe, dem Viktoria, das ich mehrmals aufsuche.

Das Cafe ist einem Hotel gleichem Namens angeschlossen und ist stets gut besucht. Sicher kehren auch oft Kurgäste von den umliegenden Heimen ein. Auch ich gehe keine zehn Minuten vom Kurheim  bis hierher.

Und einmal gönne ich mir wirklich ein tolles Frühstück mit Saft, Ei und Buttersemmel. Das habe ich jetzt über zwei Wochen vermisst.

Und Sonntag ist Besuchstag. Hier kommt mich eben meine Frau besuchen und darf kurz meinen Liegestuhl ausprobieren. Irgendwie beneidet sie mich, denke ich.

Natürlich bleiben wir nicht in der Stube hocken. Ich zeige Andrea die Umgebung und führe sie durch den fabelhaft angelegten Kurpark. Auf die Blumenpracht komme ich noch zu sprechen.

Diese Holzskulptur gefällt mir immer wieder - es ist "die Freude".

Und nächsten Sonntag kommt mich mein Freund Walter aus Linz besuchen. Auch ihm zeige ich Heim und Umgebung und wir verbringen einen schönen Halbtag mitsammen. Und es hat meinem Freund sosehr gefallen, dass er mich nächsten Sonntag gleich nochmals besucht.

Nun aber zu Rudi dem über 90 Jahre alten Tischgenossen im Speisesaal. Er ist und war unser Maskottchen. Stets blendend aufgelegt, wenngleich schon körperlich etwas bedient. Er hat uns alle am Tisch und das Personal mit seinen Witzen und Lausbubenstreichen blendend unterhalten. Natürlich haben wir gleich Freundschaft geschlossen. Und er hat auch seine wesentlich jüngere Freundin mit, die ihm eine große Hilfe ist.

Hier habe ich die beiden noch einmal recht gut erwischt. Natürlich hat er etliche Bilder von mir bekommen und konnte sich gar nicht oft genug dafür bedanken. Man sieht, mit welch einfachen Dingen man Menschen Freude machen kann.

Und in Franz, meinem Tischnachbarn, habe ich einen ganz besonderen Freund gefunden. Er wurde wie ich am gleichen Tag der gleichen Operation unterzogen - er in Salzburg und ich in Wien - und am gleichen Tag zogen wir hier in Bad Schallerbach zur Reha ein. Und dann setzt man uns auch noch an ein und den selben Tisch!

Natürlich haben wir unsere Leiden verglichen und festgestellt, dass es leichter zu ertragen ist, wenn man einen Menschen mit gleicher Erfahrung an seiner Seite hat.

Dazu kommt noch, dass Franz ausgezeichnet Schach spielt. Er hat mich nach Strich und Faden besiegt, nämlich 3,5 zu 0,5! Welche Schande! Aber nach dem Aufenthalt werden wir via Email weiter spielen. Vielleicht habe ich da eine Chance?!

Neben den geführten Terraingruppen warten auf den Kurgast weitere Ertüchtigungen. Ich bekam Massagen, nahm auch an Einzeltherapien teil, absolvierte ein ordentliches Krafttraining und - nicht zu vergessen: Das Radfahren am Stand! Auch Fahrradergometer genannt. Recht spannend - aber auch sehr anstrengend!

Hier durchwandern wir den Gräsergarten im Kurpark. Die Gräser gibt es in Größen von wenigen Zentimetern bis zu 2 Metern und mehr.

Die folgenden Bilder stelle ich hier kommentarlos ein. Sie sprechen für sich selbst.

Diese Rose - links - steht am Eingang zum Rosengarten. Ihr Durchmesser beträgt fast 2 m.

Wir unternehmen die letzten Wanderungen, werden noch einmal genau untersucht und besuchen jeder noch einmal unsere Lieblings-Orte. Der letzte Tag ist angebrochen - morgen geht es wieder heim.

Nun muss auch der genau ausgefüllte Blutdruckpass abgegeben werden. Das letzte Arztgespräch findet statt. Man ist mit meinen Fortschritten sehr zufrieden, konnte ich doch meine Leistung um einen zweistelligen Prozentanteil steigern - und das in vier Wochen!

Die Koffer sind gepackt, noch ein letztes Zusammentreffen mit den Freunden ...
... Rudi und seine Freundin werden erst in einer Woche die Heimreise antreten ...
... während Franz schon lacht und sich auf sein Zuhause in Salzburg freut.

Es war sehr schön hier in Bad Schallerbach und es hat uns allen gesundheitlich viel gebracht. Und die Erfolge sind nicht nur messbar, nein, wir fühlen uns auch um Jahre jünger und das nach einer so schweren Operation!

 

   

Dank an Bad Schallerbach! Dank an das RZ-Austria mit seiner tollen Belegschaft! Und zum nächst möglichen Zeitpunkt kommen wir wieder - das haben wir drei uns schon ausgemacht: Rudi, Franz und ich, der Helmut.

   

Hier geht es direkt zum Reha-Zentrum Austria.

 

Sollten auch Sie für einem solchen Aufenthalt dort vorgesehen sein und ein paar Fragen haben,
wenden Sie sich ruhig an mich. Wenn ich kann, werde ich Ihre Fragen gerne beantworten!

Email: schida @ gmx.at   oder Tel.: +43 676 7164963

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