Gestrandet

 * Effie + 

Wir waren - das reicht.

P.

 

Diese Ich-Scheiße. Dieses Nachdenken über Schuld und schuldig sein. Im Spiegel des Lebens, auf dem Klo, dieser gestrandete Kopf. Seiner. Seines. Er. Ich. An Effie denkend. Und was er hier tat? Mit diesen Augen, den Ohren, dem Mund, - diesen elenden Falten darin, die  seine exzessive Suche nach Glück bezeugten und Frieden - womöglich. Oder die kamen vom Saufen. Im Cafe Keese. Sonstwo.

Nach dem dritten Tanz sah er schon lädiert aus. Pinkeln ging er, bevor es zu ihr ging, deren Namen er vergaß - und er ja dort nicht lange bleiben wollte. Und dort pinkeln schon gar nicht. Am Liebsten hätte er sie ohne was und Verpflichtung auf mehr im Torbogen neben dem Cafe im Stehen gefickt, und dann wieder rein. An die Bar. Dem Gestank nach Grotte.

„Wir können zu mir ...“, sie. Den Rest schluckte die Musik.

Gut, er wollte sowieso nicht mehr als ein zweimal dreimal abspritzen, warum sollte er das Ross wechseln.

„Gehen wir!“

Und nach der ersten Nummer, bei der sie stöhnte, ’hach hast du einen herrlichen Schwanz - so einen hatte ich lange nicht mehr; ich liebe dich...’, da verfluchte er sich schon, und wieder und wieder. Denn bereits vor dem Eingang zum Cafe und bei ihr hier war er sich relativ sicher, dass er diese vertuntete Bürgerlichkeit der Damen und Herren nicht aushielte.

Hätten nicht alle gleich ein Schild tragen können ’suche was zum Ficken’?, als lange umeinander rum zu tanzen, auf Liebe zu machen, und den schwülstigen Worte anderer zu lauschen. Diese fetten Phrasen von Puder, Juchten und Schweiß einzuatmen. Dieses 4711 von der Möse hoch her. Diesen Sardellenduft. Die Käseschwänze. Den fauligen Mundgeruch, die Verwesung lebender Leichen; die ausgekotzten Zähne im Urinal.

Bei ihr hatte er ihn schon im Hausflur raus, tat spielerische Probestöße.

„Ach, du bist aber ein Wilder!“ keuchte sie begeistert.

Als er ’komm her - du Fötzchen’ stöhnte, forderte sie, ’wir müssen leise sein, meine Mutter hat einen leichten Schlaf’!

Na, das kam stark. Ihre Mutter ... Und diese ’Haufrau’ wollte er ficken, wie er es kannte? Nichts da. Mit viel Aufwand und unter Prostest würde sie seinen Schwanz in den Mund nehmen – und nicht mehr. Die Nummer in den Arsch könnte er sich abschminken ...

Er erinnerte sich an die von Gestern; nach der Ouvertüre ging er das Wasser abschlagen: ’Bitte, pinkel nicht im Stehen’! bat sie.

’Wie denn’?

’Setz dich einfach hin’!

’Komm her ...’! brüllte er - und zeigte ihr was: Die Klobrille war von unten mit Scheiße besprenkelt.

’Scheiße!!! Und da soll ich mich draufsetzen’?

An den Ohren hatte er sie gezogen, den Kopf vornüber ins Klo gebeugt. Im Genick gehalten wie einen schlachtreifen Hasen. Nach vier - fünf Stößen war es vorbei - und er raus aus der Bude ohne das Ding abzuputzen. Im Imbiss, an der Ecke vor ihrem Haus, stand er und stank nach Exkrementen. Nach Schweiß und Wut, und sammelte Gedanken. Als er die hatte, ertränkte er sie in Abscheu.

Und nun dass hier, eine die ihre Mutter zu Hause hatte. Dann lieber gleich in den Puff. Doch die zwei erwarteten Nummer nahm er mit. Schon nach der ersten und dem Gestöhne über seine dicken Schwanz wurde die Mutter wach, stand in der Tür.

Ihn störte nicht, dass die Alte zusah.

Die geile Tochter hatte er erneut platt aufs Bett genagelt, und die merkte ihre Mutter gar nicht. ’Mach - mach’, war sie begeistert, ’steck ihn hinten rein...’

 

Er nannte sich Pierre.

Vor Stunden war er zufrieden und vollgesoffen aus den Bars und Hurenhäusern der Stadt gekrochen. Sein Gesicht, eine blutarme Scheibe, hing vom Sprit aufgeblasen unter der Mütze. Sein Körper, sonst von Arbeit gut im Stahl, nun, im nahen Entzug, schlotterig wie Nebel im Wind. Und der ranzige Torso tat mitnichten, was er sollte. Pierre wusste, dass er einer schrottreifen Fahnenstange eher glich als einer menschlichen Erscheinung. Es war ihm egal, alles egal, denn seine Seele hatte sich genommen was sie brauchte. Wiederholungen.

Ja, so weit ging sein Humor und sein Wissen und, dass es nicht das erste Mal in dieser Woche zu solch einem Exzess gekommen war. Es war schon hunderte oder tausende Male in den zwölf, dreizehn, vierzehn, oder gar achtzehn Monaten zuvor passiert. Und wenn man richtig zählt millionen Male ab seiner Geburt ... War es vorbei, und er so gut wie tot dalag, stumm, die Fresse, der ganze Körper wie von Gas aufgedunsen und aus allen Poren übel stinkend, summte er tröstend ein Kinderlied: „Wir sind alle kleine Sünderlein, es war immer so, war immer so, - wir sind alle kleine Sünderlein ...“

Ach was, - Sünderlein. Jeder ging Wege die ihm bestimmt waren. Trampelpfade durchs Leben, die irgendwer ausgesucht hatte. Und, dachte Pierre, wer überlegt schon wirklich was er zwanghaft tut, um im-rundum-sinnlos-Projekt-Leben existieren zu können. Wer?

Er wusste eines nach seinen Exzessen mit Sicherheit: es war ihm wohler danach. Mehr noch, er fühlte nie Bedauern, dass er so elementar toben und wüten musste, um Erleichterung und Frieden zu finden in diesem Scheißleben - ohne Effie. Und genau deshalb brachen die übriggebliebenen Reste Hirn und Herz - und das Teil in der Hose zu immer neuen Protesttaten auf.

 

Hochwasseralarm.

In Deutschlands Flüssen stiegen die Pegel. In Polen auch. Jahrhundertflut, schrieben die Zeitungen, dudelte es aus Radios, grinste der Fernseher. Und alle waren froh über die folgenden Sensationen.

Pierre kam mit seinem Frachter aus Hamburg, die Elbe hoch.

’Guste - Szcecin’, stand am Kahn. Sein Deutsch war ohne jeden Akzent, obwohl er unter polnischer Flagge fuhr.

Er wollte nach Stettin.

Er fuhr ohne Ladung, sagte er. In Wahrheit hatte er beim Löschen der Ladung die Schauerleute bestochen, und vom russischen Wodka allerlei beiseite geschafft. Das knappe Dutzend Kisten lagerte tief im Bauch des Kahns, wo es kühl war und die Pullen gluckerte bei jedem Wellenschlag herausfordernd. ... ein paar der Buddeln waren leer. Anscheinend an Ort und Stelle ausgetrunken.

Darüber hatte es schon im Hafen Streit mit dem Steuermann gegeben; später mit dem Bootsmann, der gleich zuschlug. Seitdem fehlte von den beiden Brüdern jede Spur.

Unbeirrt davon blieb der Fluss Elbe.

Dessen Wasserpegel stieg auf immer neue Rekordwerte und sämtliche Wasserwachtmeldungen entlang des Stroms überstürzten sich mit sensationellen Rapporten. Dann, als es für Mensch, Tier, Haus und Hof kritisch wurde, befüllten Hilfswillige Säcke mit Sand, um damit Deiche und unmittelbar betroffene Gehöfte zu sichern. Und alle Eingänge und Fenster von Häusern in umliegenden Dörfern wurde mit eilig aus Holz oder Stein hochgezogenen Schutzwallen zusätzlich verbarrikadiert.

Dem Fluss war es egal, der stieg unaufhaltsam.  Bald färbte Qualmwasser die Wiesen hinter den Deichen schmutziggrau, dann in tintiges Blau, fast wie Öl sah es aus - Gefahr signalisierend. Bald darauf wurden die direkt am Deich wohnenden Bewohner evakuiert, wurde blökendes Vieh und manches an Gerätschaft aus überschwemmten Ställen in höher gelegenes Gebiet gebracht, derweil die immer hektischer werdenden Stimmen der Radiostationen halbstündlich warnten. Wenig später im zehn Minutentakt.

Kaum einer von diesen Sensationstrompetern fand Zeit richtig Geld zu verdienen, und die nervende Produktwerbung zu senden. Einige TV-Reporter und Zeitungsschreiber waren schon vor Ort und, ermöglicht durch Berichte über den erst kürzlich erfolgreichen Atommülltransport ins Endlager Gorleben, beinahe wie zu Hause. 

Abends, in der Kneipe eines flussnahen Dorfs, schwärmten sie hoch gestimmt durch Bier und Schnaps von Prügelorgien der Polizisten ... Von ’herrlichen’ Bildern, die möglich, weil die Rot- Grünregierung Transparenz und Öffnung zum Bürger wünschte, - und das eine wie alles andere erfolglos seit Jahren, wie sie besser wussten. Darauf tranken sie noch einen ...

Doch egal ob Atommülltransporte, ob trunkene Sensationsreporter, ob Tag oder Nacht, am Fluss ging es weiter drunter und drüber; und nicht zu Letzt bezogen Feuerwehren und technische Hilfsdienste die im aktuellen Katastrophenplan benannten strategisch wichtigen Standpunkte an den Deichen.

Sie kämpften alle mit allen Mitteln - und verloren alle alles, bis auf die mutigen Reporter, die Immergewinner.

Als schließlich die ersten Dämme unter dem enormen Druck anstürmenden Wassers brachen, machten sich aus dem ganzen Land Leute jeglicher Fachrichtung auf, um am Fluss zu helfen, oder der Presse folgend, eine Attraktion zu erleben, in dieser sonst kriegsarmen Zeit.

Pierre kümmert das alles nicht. Er fuhr gegen Strom und Müdigkeit an, als wenn nichts wäre als das.

’Du musst weiter’, nagelte sich ihm ständig die Botschaft des Spediteurs ins Hirn, ’unter allen Umständen weiter, neue Verträge warten. Also vorwärts!’, und er stand im Steuerhaus wie festgewachsen. Neben ihm, im extra angefertigten Flaschenhalter, rappelte eine Flasche Wodka gegen Metall.

Die ganze Kabine stank nach Alkohol. Er auch. Oft genug hatte er sich bei einem Zug aus der Flasche davon über den Pullover gekippt. Und er trank und fuhr, bis es nicht mehr ging. Bis zum Ende.

Gestrandet war er letztlich an einer Elbbuhne. Kurz vor Mitternacht. Stockbesoffen. Und, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, - um der Müdigkeit keine Chance zu geben, hatte er mitten im Getöse der Havarie eine Handvoll Captagon eingeworfen. Die sollten ihn wach halten. Ein Trugschluss, und die Tragödie nahm Ausmaße an, die er nie gedacht, - und genau in dem Moment, als sich das Schiff tobend und bockend aus dem Strom hob, achtern über die Wiesen schob, verbrannte er sich auch noch Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand an seiner Zigarette. Die Glut rutschte dann aus der Papierhülse, fiel, pappte an seiner Hose, brannte durch, und, da er Winter wie Sommer nie Schlüpfer trug, sengte sie ihm ein Loch in den Sack.

Schmerz fühlte er da unten. Oben, im Schädel - vor den Augen, einen Schwindel, eine nahende Ohnmacht im Hirn, die es zu bezwingen galt. Wie ein Schlachtross, das zum Abdecker geführt wurde, kam er sich vor. Brennend sein Hoden, tätowiert und hilflos - er, und diese Gedanken, die Panik in’s dunkelste Schwarz zu tauchen, die brachten ihn für kurze Momente zu sich.

Den Rückwärtsgang des Schiffsdiesel hatte er wie automatisch reingedrückt, deswegen die ungewollte Achterdrehung der ’Guste’.

Die Schrauben heulten, als er gegensteuerte. Kiesboden pflügte er, der unter dem Gewicht des Kahns knirschte und stöhnte. Hohes Gras verwand sich am Fenster links. Frischer Mohn? Ach was, Sommerblumen, die längst ertrunken.

Weit unterhalb der Wasserlinie forderten ein paar mächtige Äste den Schiffsstahl heraus; doch der Sieger stand fest. Ratsch, war er durch. Wind und Regen peitschten an das Kajütenfenster. Blitze spiegelten silberblau. Und da, und wieder, - mehrere dieser unbeherrschbare Herzschläge beulten ihm die Brust, endeten in einer Serie von Rhythmusstörungen, die seinen Titt zittern ließen. Vom Saufen. Vom Huren, - das. Vom Morden. Da! - wieder, wieder... Angst war.  Sein Spray musste her. Scheiße, er kam nicht ran. Festhalten musste er sich.

Ans Rad krallen. An die Messingbügel unter dem Kartentisch. An die Wodkaflasche, - könnte er. Und das Schiff war unaufhaltsam in seinem Vorwärtsdrang. Ein Stoßtrupp aus Stahl, den niemand aufhalten konnte. Hilfe!

Es ging gegen seinen Willen voran. Immer weiter, immer  schneller.

Die eben noch mattfernen Lichter eines Dorfes wurden größer. Kreisende Monde, die Straßenbeleuchtung dort. Diese Lichtscheiben kamen rasend schnell näher, blitzten, blinkten, wohl um ihn vor seinem Unglück zu warnen, - um dann letztlich ungesagt und still schweigend, fahl, und wenig attraktiv, an Steuerbord vorüber zu ziehen, - um in Untiefen abzutauchen, wo sie hergekommen. Oder hatte der Suff diese Illusion verursacht? Herrgott - Pierre!

In dieses Chaos hinein hoffte er, dass der Kahn endlich zur Ruhe käme; doch nichts, Irrtum, denn plötzlich drehte sich alles seitlich über die Achse, - und nervtötend jaulte dazu der Radarwarner: Alarm - Alarm - Alarm ...

Dieses ständige Heulen ging ihm auf den immer noch schmerzenden Sack. Das Rattern der Wodkaflasche am Messinghalter nervte, und das er da nicht rankam. Und die Katze, die bisher ängstlich in der Ecke hockte, sprang plötzlich mit allen Vieren gleichzeitig vom Boden hoch, direkt auf seine Schulter, - verbiss sich in seinem Hals. Kratzte mit scharfen Klauen über sein Gesicht.

’Verdammt, - du Mistvieh’, das war das Erste, was er seit langer Zeit sagte: Verdammt...! Und mit einer heftigen Seitwärtsbewegung der rechten Hand fegte er das Tier von sich.

Katzen können alles, auch die hier. Die, ein Geschenk von irgendwem an den Steuermann, flog drei vier Meter, krachte gegen einen Schrank, rutschte ab und blieb neben ihrem Korb liegen. Pierre sah zu ihr, schuldbewusst; doch es fehlte ihr an nichts. Nur Angst hatte sie, das sah er. Mehr Angst hatte nur er, - das war sicher.

Heftige Stöße erschütterten das Schiff. Die Höllenfahrt war beileibe nicht zu Ende. Pierre versuchte trotz diesem Gerüttel und Gebocke an die Schnapsflasche zu gelangen, und musste, bei diesem erbärmlichen Versuch, den Griff an der Messingstange lockern.

Seine Rechte schließlich, die löste er, mit der versuchte er zu greifen, griff. Ja, Zentimeter nur noch, und er hätte den Schnaps in der Gurgel. Doch nichts. Denn genau in der zehntel Sekunde Loslassens verkeilte sich der Havarist an einem Baumstumpf, bäumte sich wie harpuniert auf, und fiel zu Tode entkräftet zurück in die schäumend nachfolgende Flutwelle.

Doch das hatte wenig mit Pierre zu tun, dem erging es schlimmer als Wasser und Schaum; dessen ungesicherter Körper wurde mit zentnerschwerer Heftigkeit nach vorne gerissen. Dabei knickte sein

Kopf über den Halswirbeln weg, prallte, haltlos geworden, gegen die Glasscheibe in Front. Ein Genickschlag, wie man waidmännischer keinen Hasen töteten könnte. Aber er lebte noch, - nur frischer roter Saft war, der ihm stetig über das rechte Auge floss, als er so dalag.

Dann verkrustete das Rot, war braunrostiges Blut, schwarz dann und eben noch zu erkennen, wenn er hätte sehen können.

Draußen, sichtbar auf Wellenkämmen, Lebenssaft der Maschine. Öl blau. Das wusste Pierre nicht und wäre ihm egal, denn in seinem Schädel dröhnten dumpfe Glockenschläge der Freiheitsglocke in Berlin; - er konnte Teile des Textes dazu aufsagen: ’Ich glaube an die Unantastbarkeit eines jeden einzelnen Menschen; ich glaube, dass jeder Mensch das gleiche Recht auf Freiheit...’

Was er glaubte, blieb letztlich uninteressant, denn die verbliebenen Sinne flogen ihm davon.  Er war erledigt, Scheiße fertig, kaputt, doch das war immer noch nicht Alles, - denn am Rande der Bewusstlosigkeit schwebend, drehte sich sein Körper und er fiel seitwärts schräg nach hinten.

Mannomann Pierre; - diese ausgediente Spielfigur wurde weiter hin und her gerissen, weiter und weiter und weiter, - und er konnte nichts dagegen tun.

Dann lag er da, Schaufensterpuppe ohne Sinn, die Glieder grotesk demontiert, um sie platzsparend einlagern zu können - doch wo?

Was weiter passierte, in seinem Kopf, musste die abenteuerliche Reise eines bewusstlosen Menschen durch Raum und Zeit gewesen sein. Leben und Tod in der Kapitänskabine des Kahn - und Niemand konnte helfen. Lediglich die Katze war Zeuge. Die aber blieb unergründlich und schweigend, bis alles vorüber.

Dann, nach endlosen Minuten, in denen Pierre still lag, sich nichts an ihm rührte, reckte sie sich, buckelte, streckte den Körper über die Vorderpfoten, lief zu ihm und schleckte das Blut von seiner Stirnwunde, den salzigen Schweiß, kuschelte sich schließlich an seinen Leib.

Die Katze hieß übrigens Minka und anscheinend hatte sie Hunger, oder erwartete, dass er hochkäme, irgendetwas täte, wenigstens das.

Ja-ja-ja, hilfreich und gut, so ein Tier, dass weiß doch jeder...

Dann, irgendwann, kam sein Geist für einen Moment in die Realität  retour - und fand in die Trümmer seiner Existenz. Und ohne wirklich zu wollen, dachte er an gestern.

Er hasste Tage wie jenen; dem Kalender nach hatte er Geburtstag. Doch solches Fest feierte er nicht. Zu keiner Zeit. Betrunken hatte er sich wegen etwas anderem. Heftig besoffen, um ehrlich zu sein. Wie immer - in den letzten Monaten. Der Totalschaden an seinen Klamotten, die wirren Gedanken in seinem Kopf, die zeugten auch diesmal vom Exzess.

Er würde aufräumen müssen. Wie jedes Mal nach solchen Explosionen; wie ständig in seinem zerplatzten Leben.

...
 



2004 by michy köhn

Kontakt zur Autor: Michael Köhn - M.Koehn@literatalibre.de
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