Jukeboxen |
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Das Dilemma mit Jukeboxen ist immer das, das nie die
Mucke darin ist, die man gerne hören will. Das fing früh an. bei meinen ersten
Kneipenbesuchen stellte ich schon fest, das in diesen Dingern Immer Musik für die
Generation meines Alten war, nur nicht für mich. Für den war da allerdings auch nie
groß die Musik, der stand auf Blasenmucke, was mir manchen Sonntag zuhaus versaute. Ich hatte mal wieder die Schnauze ,von dem Gejammere aus diesen Dingern voll und beschwerte mich, breit wie ich war', beim Wirt. Der hörte sich das eine Weile an und riet mir dann, die Kneipe zu wechseln. Das wollte ich nun nicht, denn in dieser hatte ich immerhin einige Kumpel sitzen, mit denen Ich zechen konnte. Und ich hielt eine Zeitlang mein Schandmaul, doch als es immer schlimmer wurde, riß mir die Geduld und ich trat gegen dieses alte Blechding. Der Tonarm machte einen Satz, es knirschte und Stille durchflutete den Raum. Mit Ausnahme der Besoffenen, die am Tresen hingen und stritten. Niemand, auch der Wirt nicht, merkte etwas. Nur Detlef guckte ein wenig komisch, doch er sagte nichts. So setzte ich mich an einen Tisch zu Leuten, die ich kannte und sah gelangweilt in die Gegend. Irgendwann ging ich zum pinkeln und als ich wieder den Schankraum betrat, lärmte Roland Kaiser mit einer Schnulze. Das war mein Ende, oder, das der Jukebox. Ich mußte etwas unternehmen Im Vorbeigehen riß ich den Stecker von dem verdammten Ding aus der Steckdose, doch die verdammte Dose kam gleich mit aus der Wand. Naja, das bedeutete Ruhe vor dem Gejaule. Der Wirt schoß hinter seiner Theke hervor, packte mich am Kragen und zerrte mich so schnell zur Tür, das ich gar nicht auf den Gedanken kam, mich in irgendeiner Weise zur Wehr zu setzen Er warf mich raus und ich erwartete nach einen Tritt in den Arsch, doch der kam nicht. Nun gut, ich stand auf der Straße und hatte acht oder zehn Bier und einige Wodka nicht bezahlen brauchen, einen Tonarm malträtiert und eine Steckdose gekillt. Ein toller Abend. Aber ich mußte mir eine andere Kneipe suchen, das war auf dem Dorf, in dem ich zu der Zeit wohnte, nicht so leicht. Außerdem spricht sich sowas schnell rum. Ich latschte nach Haus und begoß den Abend mit einigen Scotch. Später erfuhr ich, das es bei dieser Aktion einen Kurzen gab und die Kühlanlage für das Bier ausfiel. Soll ein paar Tage gedauert haben, bis die Leute wieder kaltes Bier hatten. Konnten die doch froh sein, warmes Bier ballert besser! |
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Kontakt zum Autor: Nicolaus Sonntag - Nicolaus_Sonntag@gmx.net | |
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