Einst fragte sich der Pelikan:
„Was fang ich bloß im Winter an,
Wenn See und Fluss mit Eis bedeckt
Und jeder Fisch darunter steckt?“
Was fress‘ ich nun - wie werd ich satt?
Mein Körper ist schon schwach und matt.
Ich brauch‘ was, das den Magen füllt,
Etwas, das mir den Hunger stillt.
Hering in Tomatensoße?
Bückling aus der Weißblechdose?
Panierte Stäbchen Fischfilet?
Vielleicht ein Kabeljausoufflé?
‘ Nen Rahmmatjes nach Omas Art?
Forelle „blau“, ganz butterzart?
Toast mit Thunfischmajonaise?
Mediterrane Bouillabaissé?
Eine Haifischflossensuppe?
Karpfen ohne Kopf und Schuppe?
Kalamar in schmalen Streifen?
Stockfische, die Jahre reifen?
Kaviar auf Maismehlfladen?
Sushiroll‘n vom Asialaden?
Seeteufelmus auf schuhbeckweise?
Eine leckre Lachsschaumspeise?“
Dem Pelikan wird flau im Magen:
„Den Fraß, den könnt‘ ich nicht ertragen!
Die Leute essen Fisch zerkleinert,
Mit Soßen, Öl, Gewürz verfeinert.“
Für mich gibt‘s nur den einen Fisch,
Mag ihn im Ganzen, zappelnd, frisch.
Grad‘ erst aus dem See gefangen
Und nicht erst ewig abgehangen.
Der Pelikan ruft: „So ein Stuss!“
Da fasst er einfach den Entschluss:
Macht sich‘s in seinem Nest bequem,
Da ist es warm und angenehm.
„Ich mach‘s wie‘s Eichhorn, Bär und Lurch
Schlaf ohne Fisch den Winter durch!“
Entspannt schließt er die Augen zu,
Hält bis zum Frühling Winterruh‘.
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