Christoph Gross

Ich wurde am 31. Dezember 1980 geboren. Der Ort, an dem ich aufwuchs (und derzeit wohnhaft bin), heisst Müntschemier; dabei handelt es sich um ein wirklich schönes Bauerndorf im Berner Seeland. – Nach Absolvierung der Primarschule sowie eines zehnten Schuljahres arbeitete ich für verschiedene Firmen auf dem Bau. Später besuchte ich eine Handelsschule, bevor ich schliesslich den SRK-Pflegehelferkurs durchlief und entsprechend auch als Pflegehelfer tätig war.

Man kann sagen, dass ich ein überzeugter, wiewohl gemässigter Einzelgänger bin... Mein Einzelgängertum dürfte darin begründet liegen, dass ich ein von Natur aus philosophisch veranlagter Mensch bin, und eben diesen Wesenszug vertiefe ich mittels hartnäckiger Studien sowie (möglichst) vorurteilsfreiem Nachdenken täglich mehr. Tatsächlich macht er ein überaus wichtiges Element des Sinnes meines Lebens aus! – Ergänzt wird meine angeborene, recht grosse Nachdenklichkeit durch eine starke Intuition, die mir gleichfalls angeboren ist. Zudem habe ich von Kind auf eine ausgeprägte Neigung, fantasievolle Geschichten zu erfinden; ich bin der geborene Geschichtenerfinder.

Glücklicherweise hat es mir noch nie an Möglichkeiten gemangelt, meinen Gedanken und Fantasien Ausdruck zu verleihen. Denn bereits in meiner Kindheit malte, zeichnete und gestaltete ich mit grosser Lust und Hingabe, und daran hat sich seither nichts geändert. Dies hat vielleicht damit zu tun, dass ich niemals das geworden bin, was man heutzutage einen richtigen Erwachsenen nennt.

Jedenfalls schaffe ich nach wie vor fleissig Gemälde, Zeichnungen, Collagen und ähnliche Kunstwerke. Im Grossen und Ganzen ist mein bildnerisches Werk der visionären Kunst zuzurechnen, wobei manche von meinen Bildern abstrakt sind oder wenigstens abstrakte Züge aufweisen. – Zu den bildenden Künstlern, die ich als Vorbilder betrachte, zählen unter anderen Paul Klee, Edgar Ende sowie Friedensreich Hundertwasser.

Schon vor einigermassen langer Zeit ist die bildende Kunst für mich indes zu einer Nebensache geworden, wenn auch freilich zu einer wichtigen. Seit ziemlich vielen Jahren bin ich nämlich in erster Linie Schriftsteller und Dichter. – Fürwahr, bereits als kleiner Junge schrieb ich hin und wieder Geschichten, doch entwickelte ich erst später die notwendige Disziplin, um literarische Texte sorgfältig auszuarbeiten. Heute bin ich überzeugt, dass ich für keine andere Kunstform so viel Talent besitze wie für die Literatur.
Dieser Umstand ist nun allerdings durchaus nicht der einzige Grund dafür, dass mein künstlerischer Schwerpunkt auf der Literatur liegt. „Allein die Literatur vermittelt uns das Gefühl von Verbundenheit mit einem anderen menschlichen Geist, mit allem, was diesen Geist ausmacht (...) Allein die Literatur erlaubt uns, mit dem Geist eines Toten in Verbindung zu treten, auf direkte, umfassendere und tiefere Weise, als das selbst in einem Gespräch mit einem Freund möglich wäre – denn so tief und dauerhaft eine Freundschaft sein mag, niemals liefert man sich einem Gespräch so restlos aus, wie man sich einem leeren Blatt ausliefert, das sich an einen unbekannten Empfänger richtet“, schreibt der Schriftsteller Michel Houellebecq.

Die Tatsache, dass es sich bei der Fantasie gerade nicht um das Gegenteil von Realität, sondern, da sie ja Wirkungen ausübt, vielmehr um Wirklichkeit handelt, ist einer der Gründe dafür, dass ich mit besonderer Vorliebe Fantastiktexte schreibe. Die Fantastik geht davon aus, dass die Fantasie ebenso real ist wie die physische Lebenswelt der Menschen, und deswegen eignet sie sich besser als der sogenannte Realismus für wirklich tiefgehende Realitätsdarstellungen. Folglich setze ich Mittel des fantastischen Erzählens gerne ein, um philosophische Ideen auszudrücken. – Zu meinen literarischen Vorbildern gehören beispielsweise Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, Franz Kafka sowie Edgar Endes Sohn Michael Ende.

Bisher habe ich insbesondere Kurzgeschichten, Gedichte, Essays und Aphorismen veröffentlicht; in der Tat praktiziere ich sowohl die Essayistik als auch die Aphoristik als Kunst. Zurzeit habe ich indessen ein Buch in Arbeit, bei welchem es sich um einen experimentellen Roman handelt, der ein Stück schwarzromantischer Schauerliteratur und zugleich ein höchst groteskes Kunstmärchen ist. – Mein literarisches Werk ist, nicht anders als das bildnerische, unter anderem beeinflusst von Symbolismus, Expressionismus, Dadaismus und Surrealismus.

2006 geschah etwas, das zur Bildkunst noch eine zweite wichtige künstlerische Nebensache dazukommen lassen sollte. Damals erhielt ich nämlich durch Zufall eine Komparsenrolle als Pflegehelfer – also sozusagen als mich selbst – in Judith Kennels schwarzer Filmkomödie „Briefe und andere Geheimnisse“; bei den Dreharbeiten entdeckte ich meine Liebe zur Schauspielerei.

Seither habe ich in einer Unzahl von Filmen von sehr unterschiedlicher Art, Qualität und Länge mitgewirkt: oft lediglich als Kleindarsteller, zuweilen jedoch auch in durchaus bedeutenderen Nebenrollen. In meiner ersten filmischen Hauptrolle bin ich im 2013 unter der Regie von Jonas Meier entstandenen Werbespot „Der TV-Brack“ des Onlinefachhändlers Brack.ch zu sehen, und zwar als Familienvater.

Es ist naheliegend, dass ein Schriftsteller, der mit der Filmwelt in Kontakt kommt, früher oder später anfängt, Drehbücher zu schreiben... Aus meiner Feder stammen bis jetzt drei. Das erste habe ich 2014 geschrieben; es trägt den Titel „Sick Lovestory“, basiert auf meiner gleichnamigen Gruselkurzgeschichte und ist bis heute unverfilmt. Bei meinen beiden anderen Drehbüchern – 2016 und 2017 entstanden – handelt es sich um das Teaserskript sowie das eigentliche Drehbuch für „Eine alltagstypische Leiche“: mein bisher persönlichstes Filmprojekt. (Dieser Film, in dem ich auch selbst die Protagonistenrolle übernommen habe, dürfte spätestens 2019 veröffentlicht werden.)

Dank Unterstützung in mäzenischer Form ist es mir seit einigen Jahren möglich, mich (fast) ganz auf meine künstlerischen Tätigkeiten zu konzentrieren. – Weil ich Romantiker und sonst gar nichts bin, weiss ich, dass die Romantik keine Epoche, sondern eine Geisteshaltung und Weltanschauung ist, welche man heutzutage ebenso gut haben kann wie zu Zeiten der Brüder Grimm... Meine Kunst gibt, wie jene von Paul Klee, nicht Sichtbares wieder; sie macht sichtbar! „Bei Thomas von Aquin heisst es, die Engel seien nicht wie körperhafte Wesen im Raum, sondern sie erzeugten aus sich den Raum, den sie mit ihrem Wesen ausleuchten und beleben“, notiert der Philosoph Peter Sloterdijk.



Meine Handynummer lautet: 0041 79 411 48 63

Das Buch "Maschinen-Gedichte" des Autors Christoph Gross gibt es hier bei AMAZON mit einer Leseprobe zu sehen und zu kaufen!

Von Christoph Gross stammen folgende Texte:
 

18. Juni 2012
Ein Gedicht eines Neurosenkavaliers
Ein drohendes Rot
Eine widerwärtige Art Leben
Nur Gedankenlose lesen dieses Gedicht
 

In dieser Anthologie ist Christoph Gross mit einer Story vertreten!

Hier eine kleine Leseprobe daraus:

 

Sick Lovestory 

Wieder einmal war es so weit: Wieder einmal stieg ich in meinen VW Golf, um das Städtchen in östlicher Richtung zu verlassen, und fühlte mich dabei wie ein Dieb in der Nacht. Es war beinahe schon dunkel. Weil mitnichten viel Verkehr war, fuhr ich mit relativ hoher Geschwindigkeit. Der Wagen schlang die Strasse runter wie Spaghetti.

Knapp eine halbe Stunde dauerte die Fahrt. Dann parkte ich das Auto am Rande eines kleinen Waldes. – Mittlerweile war die Sonne gänzlich verschwunden und die Dunkelheit bedeckte die Landschaft wie ein schwarzer Nebel. Als ich ausstieg, da schlug die erhabene Tristesse des Nachtbeginns als dunkle Flut mit Wucht über mir zusammen, was womöglich der Grund dafür war, dass eine merkwürdige Angst in mir aufkam.

Ich schloss meine verbeulte Karre ab. Danach ging ich zu Fuss ein Stück die Landstrasse hinauf, auf der ich eben noch gefahren war...

 
Und eine weitere Veröffentlichung ist 2013 brandneu:
Viel Freude und Spannung auch mit diesem hervorragenden Buch, das an E.A.Poe anknüpft !
 
Kontaktadresse: Christoph Gross - ChristophGross1@gmx.net
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