Trauerweide


Du stehst ganz alleine hier,
lässt deine Äste hängen.
Ich stehe stille unter dir,
Tränen mein Aug' bedrängen.

Die Welt um uns ist bleiern grau,
Schnee schwere auf dir lastet.
Stiller See gefror'n zu Eis -
auch mein klein' Herz umfasst es.

So still und starr die Welt nun scheint,
mein Leben steht vor mir.
Hab in den Schlafe mich geweint,
nun such' ich Trost bei dir.

Ach liebe, alte Trauerweide,
dir kann ich ganz vertrau'n.
Ich steh' an einer Wegesscheide,
weiß nicht wohin zu schau'n.

Mein Blick geht immer wieder fort -
nicht auf den Weg voraus.
Zurück zu dem vergang'nen Ort -
ich wünscht wär' dort zu haus.

Der Ort doch ist zerbrochen,
Eiskälte spaltet' ihn.
Ist bis zum Herz gekrochen,
kann nicht zurück dahin.

Oh liebe, gute Trauerweide,
so rate und hilf mir.
Welchen Weg ich nun beschreite -
ich danke für die Hilfe dir.

Möcht' da finden helle Tage,
ohne Angst und Tränen voll.
Lachend' Herz und ohne Klage -
in meinem Leben Freud' sein soll.

Ist die warme Zeit gekommen,
kehre ich zurück zu dir.
Lege mich in deinen Schatten
und herzlich lachen werden wir.

Vor Freude mir die Tränen fließen
und du wiegst fröhlich dich im Wind.
Die Herzen sich der Wärm' erschließen,
so voller Glück und Liebe sind.

 

Kontakt zur Autorin F. Fritz: tinklebell@hotmail.de 

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