Schutzengel

(Am Ende!)

Wo warst Du?
Ich habe Dich gebraucht, als es mir schlecht ging.
Ich war verzweifelt.
Keine Hoffnung mehr, dass es irgendwie weiter gehen könnte.
Mein Leben, weggeworfen, Stück für Stück, Tag für Tag.
Bis eines Tages nichts mehr übrig war, nur Leere.
Abgebrannt.
Ausgebrannt.

Gedankenlos, hirnlos lief ich durch dunkle Straßen.
Was war denn noch?
Mir konnte nichts passieren!
Nun nicht mehr.
Es war vorbei, für immer.

Du hättest es verhindern können.
Du, mein Engel.
Nein, nicht heute oder gestern Nacht.
Damals, als es begann, hättest Du da sein müssen,
um Deine weißen Schwingen um mich zu legen.
Und mich zu heilen.

Die großen und kleinen Menschen die bei mir waren,
hättest Du retten können.
Heute ist es zu spät.
Die Zeit kannst auch Du nicht zurückdrehen.

Ich habe gehofft, dass Du kommst.
Gestern Nacht, als ich durch die dunklen Straßen lief.
Warum bist Du nicht erschienen, um mich in den Arm zu nehmen
und mir tröstende Worte ins Ohr zu flüstern.
Du hättest mich belügen können.
Dass alles gut wird, hättest Du mir sagen können.
Du hättest mich mit heißen Küssen bedecken können,
all das hätte ich Dir geglaubt.
Gestern Nacht.

Doch heute ist es zu spät.
Für alles.
Endgültig.
Auch für Dich, mein Engel.
Es gibt Dich nicht mehr.
Du hast versagt.

Es wird kein Morgen geben.
Keine zweite Chance und erst recht kein Wunder.
So wie es jetzt ist, wird es für immer bleiben.
Für immer.

 
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