Lautlose Lyrik


Du singst
unhörbar leise
das Lied
gegen die Steine
in meinen Ohren
dröhnend
tanzt barfüßig
des Pfauenauges
Liebesflug
verschwendend
keinen Laut
nicht zu wecken
der Hunde Gebell
die nicht dulden
das Lachen
der Glühwürmchen
in warmkalter Nacht
im Duft des Jasmin
der nie gepflanzt
betörend verweht
wo deine Fantasie
wandert mit den Wolken
zu neuen Horizonten
den tiefen Wassern
Geschichten zu teilen
mit den Seeanemonen
die sie weitertragen
an die Schwalben
segelnd im Morgenrot
die verkünden
das ungesungene Lied
während du
heimkehrst
leise verstohlen
Tinte an den Fingerspitzen
Rosenrot auf den Lippen
Traumstaub an den Füßen
sehnsuchtsvoll
ins Haar gewunden
die Zärtlichkeit
der Blaudistel


© 2006 by Hans Brakhage
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