It's Rock'n Roll |
Wenn ich nach langem Schlaf mühsam aus dem Bett finde, mit trockner Kehle und schweren Augen, halb taumelnd ins Badezimmer wanke, einen mürrischen Knurrer über die Lippen bringe, und einen missmutigen Blick in den Spiegel werfe, - und dann im milden Licht des Eckenspots mein unrasiertes Gesicht sehe, meine Ringe unter den Augen, leicht verquollen, trüber Blick, deutliches Übergewicht und diesen ausgeleierten Arsch, verstehst Du – diesen ausgeleierten Arsch, der früher nur vielleicht mal schöner war, dann bin ich mir wieder sicher, dass Du mich einfach nicht liebst, dass Du mich einfach nicht lieben kannst ... Dann kommst Du aus der Dusche, schiebst den roten Vorhang beiseite, Wasser perlt auf deiner Haut, rinnt an Dir hinab, in kleinen Rinnsalen aus deinem Haar, zwischen deinen immer noch festen Brüsten. Du trittst hinter mich, deine Haut ist kalt und nass, fühlt sich erstaunlich gut an, - wie deine nassen Hände, die über meine Schultern gleiten, meine Brust, meine Arme, meine Taille und fassen mit festem Griff wonach dich gelüstet, drücken liebkosend, während sich deine Zähne spielerisch in meine Schulter graben. Ein halblauter Schmerz, überdeckt von deinen Brüsten, die sich gegen meinen Rücken drücken. Ich habe nicht einmal die Zähne geputzt, fühl mich verschwitzt und schlaff – weitgehendst. Doch Du hältst jetzt das Ergebnis deines Spiels warm pulsierend in deiner Hand und neigst deine leicht zitternden Lippen an mein Ohr. „Hey, mein Alter, hast Du Lust auf ein bisschen Rock´n Roll ?“ Ich weiß, dass ich ein Idiot bin, morgens nachdem ich gerade aus dem Bett komme. © 2006 by Hans Brakhage |
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