Die Stimme der Nacht ruft wieder und setzt ihre Chronik fort.
So wie jeder Tag der Nacht weicht, der glänzend silberne Mond sich der
Dunkelheit beugt.
Eine Lektion, ein Pläsier, gewidmet und eingeweiht.
Es erfüllt das Herz mit Zärtlichkeit, macht die Augen trunken, wird zum
umumschränkten Herrscher der Gedanken. Lässt die Worte wie die Sonne
strahlen, in Zyklen wiederkehrend.
Lautlos, rein und unberührt wie der erste Schnee, der schier rastlos auf die
Erde fällt.
Teuerste aller Freundinnen, du warst mir die liebste und treueste von allen.
Wahrhaft edel und klug, warst du voller Mut. Hast keine Falschheit gekannt,
auch keinen Verrat. Edles Geschöpf, so stolz und stets treu. In unbedingtem
Vertrauen einander ergeben. Mit einer Seele so rein, leuchtend, strahlend
hell und klar. Unbändig wild, mit viel Temperament und gleichzeitig zart und
brav.
Furchtlos und eigensinnig hast du deinem Namen alle Ehre gemacht. Hast mich
vertrauensvoll beschützt und dich im Leben behauptet. Ein Blick aus deinen
schönen dunklen Augen genügte uns beiden zum wortlosen Verstehen. Wir waren
unzertrennlich, immer füreinander da, liebten uns innig. Wir waren wie
Schwestern. Hast mich tapfer verteidigt und stets für mich gekämpft. Noch
immer spüre ich unser beider Herzen schlagen. Du bleibst unvergessen. Das
ist wahr. Ich atme deinen Duft. Die schwarze Haarlocke ist mir kostbarer als
der wertvollste Schmuck.
Das Papier ist jetzt deine Stimme. Die Tinte ist dein Blut. Diese Zeilen
dein Leben.
Bist für immer in meinem Herzen. Besuchst mich regelmäßig bei Nacht in
meinen Träumen.
(zu Ehren von Scarlett, meiner treuen Pudeldame)
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