Markus Prem schreibt im August 2018:
1933 war ein schlimmes Jahr, heißt ein kürzlich neu aufgelegter
Romantitel von US-Autor John Fante. Liest man die ersten Seiten von
Helmut Schidas Autobiografie Ein Lehrer-Leben, dann bekommt man den
Eindruck, dass 1943 nicht weniger schlimm gewesen sein muss. Und auch
die Folgejahre scheinen eher dunkelbunt durch den lebendigen Erzählfluss
dieses Werkes. Da sind die vielen Geschichten und Anekdoten willkommene
Inseln der Abwechslung im ansonsten nebelgrauen Alltag des Erzählers,
der sich mühsam durch Kindheit und Jugendjahre kämpfen muss und zu
Beginn seines Erwachsenenlebens das Schlimmste wohl noch vor sich hat.
Davon werden dann die beiden anderen Bände erzählen, die 2019 bzw. 2020
erscheinen sollen.
Fein, dass ein Kleinverlag aus Dortmund den Mut gefasst hat, Bücher von
Helmut Schida zu verlegen. Bis vor ein paar Jahren musste der Autor
seine Werke in Eigenregie herausbringen. Und davon gibt es eine Menge.
Seine Gedichte, Storys und Romane gehören aus meiner Sicht zur
lebendigsten Schreibe, die in den letzten Jahrzehnten von
deutschsprachigen Autoren zu Papier gebracht wurde.
John Fante war es leider nicht mehr vergönnt, sein gesamtes Schaffen
bereits zu Lebzeiten in gedruckter Form zu sehen. Möge Helmut diese
Erfahrung erspart bleiben. Denn was gibt es Schöneres, als für das
eigene Wirken jene Anerkennung zu bekommen, das es verdient. Und dann
hat man an seinem Lebensabend vielleicht auch genügend innere Ruhe, um
sich mit einem zufriedenen Lächeln auf die nächste Reise vorzubereiten …
Erich Kolmas schreibt im September 2018:
Im ersten Teil seines „biografischen Romans“ schildert Helmut Schida
seine einprägsamsten Erlebnisse als Kind, Jugendlicher und junger
Erwachsener in wunderbarer, unterhaltsamer Form und gibt dabei auch
profunde Einblicke in das Erziehungswesen der Nachkriegsjahre, sowie in
die speziellen Probleme eines jungen Lehrers der Sechzigerjahre. Der
Leser wird dabei vermutlich auch an seine eigenen pubertären Erfahrungen
erinnert werden.
Ein wirklich empfehlenswertes und unterhaltsames Werk des Autors, Malers
und hervorragenden Fotografen, der zufällig vier Jahre lang auch mein
Lehrer war. Er unterrichtete mich damals in den Siebzigern in
Mathematik, Biologie und Darstellender Geometrie. |